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Mittwoch, 13. Februar 2013

Blog ist umgezogen - Neue URL!


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Besten Gruß
Matthäus Piksa

Mittwoch, 6. Februar 2013

Ahmadinejad in Ägypten - Obama kündigt Nahost-Reise an



Der iranische Präsident Ahmadinejad hält sich derzeit in Ägypten auf. Medienberichten zufolge ist zum ersten Mal seit 1979 ein Staatsoberhaupt der islamischen Republik zu einem Staatsbesuch in dem ehemaligen Pharaonenreich eingetroffen. Bei einem Bad in der Menge ist Ahmadinejad nun mit einem Schuh beworfen worden (s. Video oben).

Auch George W. Bush ist während einem Aufenthalt im Irak als damaliger US-Präsident mit einem Schuh beworfen worden.

In Arabien gilt es als große Geste der Missachtung einen Schuh in die Höhe zu strecken, wenn jemand redet, erst recht natürlich jemanden mit einem Schuh zu bewerfen.


Unterdessen hat das Weiße Haus eine Reise des US-Präsidenten in den Nahen Osten angekündigt. Im März will Barack Obama u.a. Israel, das Westjordanland und Jordanien besuchen.

Sonntag, 3. Februar 2013

Peter Scholl-Latour


Ich lese aktuell zwei Bücher von Peter Scholl-Latour, „Die Welt aus den Fugen“ und „Arabiens Stunde der Wahrheit“. Scholl-Latour, der nächstes Jahr 90 wird, holt insb. in letzterem Buch zu einem umfassenden  historischen Rundumschlag aus und verknüpft seine enormen historischen Kenntnisse mit unzähligen persönlichen Reiseerlebnissen und den aktuellen Geschehnissen in Arabien und den anderen muslimisch dominierten Ländern. Ich möchte hier einige Aussagen und Erkenntnisse wiedergeben, die von allgemeinem Interesse sein sollten.

Peter Scholl-Latour kritisiert in seinen Büchern sehr häufig das außenpolitische Vorgehen des Westens, allen voran der USA, was ihm mitunter auch den Vorwurf des Antiamerikanismus einbrachte. Kriege wie diejenigen in Afghanistan und dem Irak, die auch unter dem Vorwand Demokratie und Menschenrechte zu fördern und zu verbreiten, vorangetrieben werden, betrachtet er skeptisch. Gerne wirft er dem Westen Heuchelei vor, wenn bspw. in Guantanamo Menschenrechtsstandards von den USA nicht eingehalten werden. Überhaupt wirbt Scholl-Latour gerade im Zusammenhang mit den beiden Kriegen für mehr Empathie mit den Arabern und Muslimen. Eine Arroganz und Überheblichkeit gekoppelt mit der Ignoranz vor historischen und kulturellen Besonderheiten führen seiner Meinung nach immer wieder zu fatalen Entscheidungen, unzählige nachrichtendienstliche und militärische Einsätze, deren Erfolge zweifelhaft sind bestätigten ihn in seiner Einschätzung.

Ich verzichte an dieser Stelle darauf Beispiele zu nennen. Fest steht jedoch: Scholl-Latour ist ein mutiger Mann, der sich im Verlaufe der Jahrzehnte den Respekt vieler islamischer Führer verdient hat. Mithin sollte man seine Warnungen und Ratschläge ernst nehmen. Und so komme ich zu einem interessanten Gedankenexperiment und zu der Frage, die aufgeworfen werden kann, um eine gewisse Grund-Empathie für die Muslime zu entwickeln, nämlich konkret, wie wir in Deutschland wohl reagieren würden, wenn in Europa die muslimischen Araber einmarschiert wären? Alliierte Militäreinheiten sind derzeit noch in Afghanistan stationiert und waren bis vor kurzem noch im Irak. Angenommen zwei Nachbarländer Deutschlands wären auf diese Weise besetzt. Wie würden wir wohl reagieren?

Dieser Vergleich soll kurz zeigen, dass es bei der Betrachtung und Analyse außenpolitischer Entscheidungen und Vorgehensweise keine Denkverbote geben sollte. Es gibt Gründe, wegen derer gerade Afghanistan und der Irak mit militärischer Präsenz  des Westens zurechtkommen mussten und müssen, klar. Da wäre an erster Stelle der Kampf gegen den Terror zu nennen, der nach den Anschlägen auf das World Trade Center aus emotional nachzuvollziehenden Gründen begann, spätestens an zweiter Stelle folgt aber der Kampf um Rohstoffe und die eigene Versorgungssicherheit, nicht zuletzt die Demonstration militärischer Macht in einer Region, die sich in geografischer Nähe zu Russland und China befindet.

Interessant werden die Militäroperationen im Nahen Osten und am Hindukusch, wenn man Samuel P. Huntingtons Buch „Clash of Civilizations“ kennt. Der bereits verstorbene Politberater entwirft darin die These, dass die Welt im 21. Jahrhundert in eine Serie von Religionskriegen schlittert, die im schlimmsten Fall gar in einem 3. Weltkrieg münden könnten. Wenn Huntington uns also religiös-kulturelle Konflikte voraussagt, sollte man bei aller Schwarzmalerei, die er betreibt, hellhörig werden. Denn letztlich war er zu Zeiten der Präsidentschaft George W. Bushs, ein enger außenpolitischer Berater dessen Administration. Insofern war er sicherlich ein inspirierender Intellektueller, der seinen Einfluss geltend machen konnte, ob er ein Architekt der Bush'schen Außenpolitik war, kann dahingestellt bleiben. Fakt ist aber, dass aus muslimisch-arabischer Sicht, das Christentum und dessen Söhne und vereinzelt auch Töchter im Orient als Soldaten präsent sind. Natürlich nicht nur, der Umstand, dass eine nicht unbeträchtliche Anzahl an Soldaten atheistisch ist, macht meine Betrachtungsweise jedoch nicht falsch. So haben wir also bereits wenn man so will zwei Religionskriege im Huntigton'schen Sinne! Nimmt man nun noch den jüdisch-muslimischen Dauerkonflikt mit dazu, dann ist man geneigt, Huntingtons These bestätigt zu wissen.

Allerdings sehe ich das trotzdem anders. Gerade vor dem Hintergund, dass die USA aus dem Irak bereits abzogen sind und vor dem für das Jahr 2014 anstehendem Rückzug der Truppen aus Afghanistan, zeigt sich, dass dunkle und schwarzmalerische Prognosen mit äußerster Vorsicht zu genießen sind.
Scholl-Latour jedenfalls ist der Meinung, dass der Westen mit seinem rabiaten Vorgehen durchaus mehr Glück als Verstand hat. Einerseits sind abendländisch-christliche Truppen im tiefsten Arabien stationiert, andererseits jedoch kam es bspw. in den USA seit 9/11 nicht mehr zu weiteren Terroranschlägen, die man realistischerweise durchaus hätte annehmen können, wenn man sich nochmal mein durch die Lektüre der Scholl-Latour'schen Bücher inspiriertes Gedankenexperiment von oben vergegenwärtigt und sich vorstellt, dass arabisch-muslimische Truppen in Europa stationiert wären. Aber Scholl-Latour zieht an dieser Stelle aus meiner Sicht ein wenig voreilige Schlüsse, wie man gerade an neueren Entwicklungen wie den Unruhen rumd um das im letzten Jahr veröffentlichte Mohammed-Video sieht oder aber an aktuell veröffentlichten Drohvideos gegen die USA und Deutschland. Und so ist der Kampf gegen den Terrorismus mitnichten gewonnen, wie die scheidende US-Außenministerin Hillary Clinton aktuell richtigerweise konstatiert. Im Gegenteil, die reale Bedrohung wird uns weiterhin beschäftigen. Jedenfalls mutet Scholl-Latours weitere Erkenntnis, problematischer für den Westen oder zumindest Teile des Westens, wäre nicht so sehr der Terrorismus, sondern viel eher die Demografie, etwas bizarr an. Gleichwohl beobachtet Scholl-Latour richtigerweise, eine Zunahme des Anteils der Muslime an der  Weltbevölkerung, so auch in unseren Breiten. Die Geburtenraten muslimischer Frauen übersteigen diejenigen westlicher Frauen unbestreitbar zum teil um ein Vielfaches. Ob dieser Trend allerdings auf Jahrzehnte hinaus fortgeschrieben werden kann, darf durchaus in Frage gestellt werden kann, zu mal er auch für Panikmache und vorurteilsbehaftete Hetze gegen die Muslime taugt.

Aber Scholl-Latour wäre nicht Scholl-Latour wenn er nicht auch kritische Äußerungen zum Islam tätigen würde. „Mohammed war ein Kriegs- und Feldherr. Das dürfen wir nie vergessen.“ schreibt er an einer Stelle. Mehrmals betont er, dass der Ijtihad, eine Form der Auslegung des Islam, der zufolge moderne gesellschaftliche Entwicklungen mitberücksichtigt werden sollen, sich längst nicht durchgesetzt habe. Gemäß der Scharia, haben Aussagen von Frauen vor Gericht nur die Hälfte des Wertes verglichen mit der Aussage eines Mannes. Aber auch nur dann, wenn der Mann Muslim ist. Gerichtlich verwertete Aussagen von Christen und Juden zählen ebenfalls nur die Hälfte. Es gäbe sicherlich noch eine Reihe weiterer Beispiele dafür, belegen zu können, warum der Islam eine rückständige Religion ist.

Allein man sollte nicht den Fehler machen und die Integration der muslimischen Bevölkerung in Deutschland und natürlich allgemein im Westen für gescheitert zu erklären, bei allen Integrationsproblemen die es sicherlich zuhauf gibt. Vergessen wir außerdem nicht, dass Barack Obama väterlicherseits ebenfalls muslimischer Abstammung ist. Es ist daher aus meiner Sicht nicht ausgeschlossen, dass die USA, das Einwanderungsland schlechthin, in Zukunft einen entspannteren und diplomatischeren Ton im Verhältnis mit Arabien und den Muslimen einschlägt.

Donnerstag, 17. Januar 2013

Israel vor den Parlamentswahlen


Folgende Konstellationen machen die am kommenden Dienstag stattfindende Parlamentswahl in Israel spannend:


2. Demokratieverdrossenheit - Die israelische Bevölkerung hat zum Teil jahrzehntelangen Terror und Krieg satt und so ist es nicht verwunderlich, dass infolgedessen eine Mehrheit der Bevölkerung kein Problem damit hat, dass eine Art Zweiklassen-Gesellschaft entstanden ist, in der arabisch-stämmige Israelis nur noch eingeschränkten Zugang zu Staatsämtern hat. Hier ein Artikel des jüdisch-amerikanischen Bloggers Richard Silverstein, der auf die Ergebnisse einer entsprechenden Umfrage Bezug nimmt.

3. Neue US-Außenpolitik - Nicht auszuschließen ist, dass sich die USA aus dem Nahen Osten zurückziehen – die eigene Energiesicherheit ist infolge des Rohstoffbooms zunehmend gesichert. Die Folge für Israel: Amerika muss nicht mehr den Polizisten im Nahen Osten spielen und könnte mehr und mehr die Zuschauer-Rolle einnehmen – einen Automatismus – immer wenn Israel Probleme mit seinen Nachbarn oder Terrorgruppen (Hamas, Fatah, Hizbollah) oder dem Iran hat, hilft der befreundete große Bruder von der anderen Seite des Atlantiks, dürfte es in Zukunft nicht mehr so leicht geben.

4. Eiszeit zwischen den Regierungschefs - Netanjahu stellte sich im US-Präsidentschaftswahlkampf auf die Seite Romneys. Wie dieser Artikel der gesellschaftspolitisch links orientierten Zeitung Haaretz aufzeigt, rächt sich Obama nun seinerseits mit Desinteresse und drückt insb. seine Verärgerung hinsichtlich der seit Ewigkeiten stockenden Friedensbemühungen aus (Siedlungspläne).

Der zu Punkt 4 verlinkte Artikel der Haaretz ist nicht frei lesbar, wer sich allerdings kostenlos registriert kann bis zu 10 Artikel im Monat, also auch diesen, kostenlos in voller Länge lesen.

Dienstag, 11. Dezember 2012

Presseschau: Hängt Amerika Europa ab?

Das Osloer Nobelpreiskommitee hat der EU gestern den renommierten Friedensnobelpreis verliehen. Viele ranghohe europäische Spitzenpolitiker und Spitzendiplomaten nahmen an der Zeremonie teil. Ist also alles gut in Europa? - Mitnichten!

Während in den letzten Monaten vermehrt positive Meldungen aus den USA auch nach Europa schwappten

- hier eine kleine Auswahl: AIG, Banken allgemein, Energiemarkt, Wirtschaftswachstum, Arbeitslosigkeitsbekämpfung, Solidarität der Reichen und Mächtigen hinsichtlich der Bekämpfung der eigenen Schuldenproblematik durch moderate Steuererhöhungen (ein Blankfein-Interview im Handelsblatt, dass ich hier gerne auch noch verlinkt hätte, wurde nicht online gestellt) -

könnten die Nachrichten aus Europa kaum gegensätzlicher sein

- hier eine kleine Auswahl: steigende Arbeitslosigkeit in der EU, Diskussion um einen Verbleib des Vereinigten Königreichs in der EU, Streit um die EU-Finanzplanung 2014-2020, Bankenunion, Leistungsbilanzdefizite südeuropäischer Länder, politisches Geschacher wie aktuell im Falle Mario Montis, Großkonzerne fliehen aus Südeuropa.

Freilich ist und bleibt die 60-jährige Geschichte der EU eine großartige Erfolgsgeschichte, die den Menschen spätestens nach der EU-Osterweiterung 2004 Frieden und Wohlstand in ganz Europa brachte. Es zeigt sich aber auch, dass Nordeuropa wirtschaftlich den Süden längst abgehängt hat. Rhetorische Frage: Ist das etwas Neues? - Um meine Frage aus der Überschrift eindeutig zu beantworten: Nein, Amerika hängt Europa nicht ab, ganz sicher aber den Süden.

Mittwoch, 5. Dezember 2012

Banken - Unterschiedliche Länder, unterschiedliche Sitten!

Neue sehr positive Nachrichten aus dem us-amerikanischen Bankensektor: Immer mehr Institute machen mittlerweile wieder immer mehr Umsatz und Gewinn, die Kreditvergabe steigt, die faulen Kredite können zurückgefahren werden etc. Bemerkenswert: Dieses Jahr gab es ca. 50 Bankenpleiten in den Staaten. Da sich das Jahr dem Ende zuneigt, dürften es auch nicht mehr viel mehr werden. Jedoch ist auch dies positiv zu werten, da der Wert der Vorjahre deutlich unterschritten wird - in den Jahren 2007-2011 gingen wohl regelmäßig mehrere Hundert oder weit über Hundert Institute im Jahr pleite. Wegen dem Einlagensicherungsfonds sind die Kundengelder bei Bankpleiten nicht tangiert.

Das Tal der Tränen jedenfalls hat der US-Bankensektor wieder hinter sich gelassen.

Ich frage mich: Wie sieht es zum Vergleich in Europa aus? - Ich habe hier noch nie von einer Bankenpleite gelesen, vllt. vereinzelt. Eher ist es so, dass auch kleinere nicht systemrelevante Institute gerettet werden. So geschehen in Spanien, wie ich vor ein paar Monaten mal las.

Fazit aus dem Vergleich USA-Europa: Wie ein "Stresstest" richtig aussieht verstehen nur die Amerikaner!

Randnotiz: Island, von der Finanzkrise 2008 am heftigsten erwischt, räumt(e) in seiner Bankenvergangenheit ordentlich auf, schmeißt auch mal ein paar Ex-Banker in's Gefängnis. Mit einem Sonderermittler-Team bis hin zu Kopfgeldjägern wollen die Isländer den ehemaligen Schergen auf die Schliche kommen.

Unterschiedliche Länder, unterschiedliche Sitten. Es zeigt sich, dass im Grunde jedes Land anders mit seiner Bankenvergangenheit und Landschaft umgeht. Es gibt kein international einheitliches und abgestimmtes Vorgehen.

Dienstag, 27. November 2012

Leseempfehlung: Plötzlich kann sogar ein Pferd rechnen

Kennt nicht jeder irgendeinen Verschwörungstheoretiker oder hat zumindest schon mal von einem gehört? In der Frankfurter Allgemeinen Zeitung erschien nun ein interessanter Artikel aus der Reihe "Denkfehler, die uns Geld kosten - Teil 41".

Im Kern geht es in diesem Artikel um den Bestätigungsirrtum, also dem Phänomen, dass der Mensch als Gewohnheitstier gerne Informationen sammelt und aufnimmt, die dem bisherigen Meinungs- und Weltbild entsprechen. Ein typisches Verhalten, welches auch bei Verschwörungstheoretikern zu beobachten ist. Ich selbst hatte mal einen Freund, der genau in diese Richtung abdriftete. Ich habe mittlerweile keinen Kontakt mehr zu ihm, allerdings war er bei der letzten Begegnung, die schon etliche Jahre zurückliegt, ebenfalls sehr überzeugt von seiner Meinung und neuen Argumenten und Sichtweisen gegenüber sehr abgeneigt und verschlossen. Beratungsresistenz nennt dies der Autor des Artikels.

Sonntag, 25. November 2012

Leseempfehlung: Chinas Christen

Heute erschien im Spiegel ein interessanter Artikel über Chinas Christen. Wie wir alle spätestens seit dem Fall des Eisernen Vorhangs wissen, haben Kommunisten eine enorme Angst vor Christen, wie ganz allgemein vor jedem kritischen Bürger, der nicht an die Partei glaubt. Und so stelle ich vergnügt fest, dass die Zahl der Christen in China in den letzten ca. 60 Jahren von 1 Million auf schätzungsweise 100 Millionen gestiegen ist.

Dienstag, 13. November 2012

Das Schwarze Gold & Co.

Seit Jahren werden weltweit ständig neue Erdöl-, Erdgas- und Schiefergasvorkommen entdeckt oder aber dank immer raffinierterer Fördertechnologien bereits bekannte Vorkommen ausgebeutet.

Ob in den USA (inkl. Alaska), Israel, Polen, am Nordpol oder vor der brasilianischen Küste. Die folgende Presseschau soll hierüber einen kleinen Überblick geben:

USA:
Erdöl
Erdöl in Alaska
Schiefergas

Israel:
Erdöl+Schiefergas
Hier ein weiterer Artikel

Polen:
Schiefergas

Nordpol:
Erdöl und Erdgas in der Arktis

Dabei fällt auf, dass, bezogen auf die Größe der Vorkommen und die Möglichkeit diese langfristig auszubeuten, ein Nachrichten-Artikel positiver ist als der Nächste.

Wir werden sehen, wie sich das tatsächlich auch auf die Preise umschlagen wird. Auffällig ist jedoch, dass sich der Spread, also der Preisunterschied, zwischen der Ölsorte WTI (Nordamerika) und Brent (Nordseesorte) seit über zwei Jahren doch deutlich ausgeweitet hat und dass das Fass WTI nunmehr regelmäßig 10-20 US-$ günstiger notiert als das Fass Brent-Öl. Jahrelang schwankten die Preisunterschiede für beide Sorten um die Nulllinie, mal war WTI teurer, dann wiederum Brent. Einen Erklärungsansatz für diesen ungewöhnlich hohen Spread versucht der Commodity-Analyst Dr. Schallenberger von der Landesbank Baden-Württemberg zu liefern, der in den reichen Vorkommen der USA zumindest einen Mitgrund für den niedrigeren Preis sieht.

Zwei Dinge dürften sicher sein: Die Rohstoffsicherheit wird den Energiekonzernen auf Jahre hinaus Milliardenumsätze und Gewinne bescheren. Neue und zusätzliche Umweltprobleme werden leider auftauchen.

Zum Schluss ein interessantes Interview mit dem Chefökonomen der IEA, Fatih Barol, in dem er auf die neue Energiesituation insbesondere der USA eingeht.

Samstag, 10. November 2012

Machtwechsel in China - Korruptions-Skandal setzt KP unter Druck

Letztes Jahr habe ich hier im Blog einen Artikel über China geschrieben, den ich nunmehr ein knappes Jahr später ein wenig ergänzen möchte.

Wie die New York Times neulich berichtete, hat sich die Familie des scheidenden Premierministers Wen Jiabao während dessen Amtszeit enorm bereichert. Von einem Betrag in Höhe von 2,7 Mrd. US-$ ist gar die Rede.

Das ist nichts ungewöhnliches für Diktaturen. Auch der Gaddafi-Clan hat sich bis zum Umsturz enorm bereichert und ein Milliarden-Vermögen aus dem Öl-Geschäft angehäuft.

Wie verängstigt die Kommunistische Partei ist, zeigen die vielen Berichte zu den Zensurmaßnahmen der chinesischen Führung.

Hier ein Artikel, der auf die Zensur von google eingeht.

Selbstverständlich wurde auch die Website der New York Times nach ihrem Bericht zu dem gigantischen Vermögen Wen Jiabaos zensiert. Die Nachrichten-Agentur Bloomberg ist schon vor Längerem vom Netz genommen worden.

Reporter ohne Grenzen fordert angesichts solcher Nachrichten denn auch, dass sich europäische Politiker mit mahnenden Worten an die Volksrepublik wenden und zu mehr Pressefreiheit aufrufen.

Aber auch Amnesty International berichtet im Vorfeld des Machtwechsels in China ausführlich über das gelbe Riesenreich. Und gibt wenig Hoffnung, dass sich an den schwierigen Verhältnissen alsbald etwas ändern wird.

Insofern ist es schwer einzuschätzen, wie viel der Aufruf zu politischen Reformen des aktuellen Präsidenten Hu Jintao wert ist. Bislang folgten solchen Worten nur wenige Taten. Verbesserungen wie der vor Jahren eingeführte Schutz von Privateigentum, kommen nur zögerlich und zeigen, dass die KP bei den Reformen auch weiterhin die Zügel in den Händen halten möchte.